Besuch der Ausstellung „Französische Zwangsarbeiter in Pforzheim“
Letzten Samstag traf sich eine kleine Gruppe, um in Pforzheim nach einem gemeinsamen Frühstück die Ausstellung „Französische Zwangsarbeiter in Pforzheim“ zu besuchen.

Die Schautafeln im Foyer der Stadtbücherei informieren auf Französisch und Deutsch über die Deportation der Männer aus den Hochvogesen im Herbst 1944, von denen ein Teil in und um Pforzheim herum zum Arbeitseinsatz abkommandiert wurde. Manche wurden in der Landwirtschaft eingesetzt, andere bei Handwerkern, aber auch bei heute noch namhaften Firmen in Pforzheim. Die Deportation hatte sich weniger aus dem Bedarf an Arbeitskräften ergeben, sondern aus der Tatsache, dass die Deutschen den Aufstand in den Vogesen fürchteten und deswegen 480 Männer aus La Bresse nach Deutschland brachten. Während die Männer zu Fuß Richtung Deutschland aufbrachen, mussten die zurückgebliebenen Familien die Dörfer räumen, und viele Bauernhöfe, Firmen und Handwerksbetriebe wurden dem Erdboden gleich gemacht. Es galt das Gesetz der verbrannten Erde, nichts sollte den Alliierten in die Hände fallen. Wie die Menschen, obdachlos geworden, den Winter überstehen sollten, spielte für unsere Vorfahren keine Rolle.
Auch mit den Deportierten in Pforzheim meinte es das Schicksal nicht gut, denn etliche starben im Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945. Erst nach 5 Monaten durften die Überlebenden zurück in ihre Heimat.
Dass diese Erlebnisse nicht in Vergessenheit geraten, verdanken wir dem Verein „Les amis de Pforzheim“, gegründet von Nachfahren der Deportierten, die so die Erinnerung der Väter und Großväter bewahren wollten. Wir können den Besuch der Ausstellung jedem empfehlen, wenig wissen wir über die Schicksale unserer nächsten Nachbarn aus dieser dunklen Epoche der deutschen Geschichte.